Montag, 27. Juli 2009

Guerillero

Es wird Zeit für eine Revolution, finde ich. Muss mir nur noch überlegen, mit welchem Ziel, welchem politischen Hintergrund und wer charismatisch genug ist, um größere Massen zu mobilisieren. Außerdem muss ich mein Hintergrundwissen über jegliche Regierungsform und soziale Konzepte fundieren. Ha, zum Glück studier ich bald entsprechendes. Wenn der Professor wissen würde, was für ein dummer Idealist vor ihm sitzen wird, würde er wohl trotzdem weiterlesen, weil er weiß, dass Idealismus als erstes an meiner Faulheit scheitert.
Gebt mir nur einen Grund, die Fesseln der Faulheit abzulegen! Einen Anstoß, um das Spiel in Gang zu bringen! Die Ideen sind da, nur die Backform für die Revoluzzer-Plätzchen fehlt noch.

Wenn die Autos vor euren Türen brennen, wisst ihr Bescheid, dass ich mit all den hier aufgeworfenen Fragen und Problemen ins Reine gekommen bin.

Sonntag, 26. Juli 2009

Buchrezensionen I - Kästner, Zeh, etc.

kurzrezensionen auf kollegmuffel


Erich Kästner: Gedichte

Richtig guter Gedichtband, der einen ausgezeichneten Überblick auf die verschiedenen Stilausprägungen Kästners gibt. Alles dabei - die regimekritischen Gedichte ab, nunja, 1925 (er hat recht früh begriffen, was da los war), die Epigramme, sozialkritisches für jede Jahreszeit, anwendbar immer, egal in welchem Jahrhundert, Gedanken über jede Lebenslage. Ironisch, zynisch, witzig, traurig, bissig, melancholisch, hintergründig, selbstreflektierend und -kritisierend.
Eine Art Whiskeytasting, nur mit mehr Kästner und weniger Suff, aber genauso viel Erleuchtung.

Juli Zeh: Spieltrieb
Unglaublich abgefuckte, intelligente Charaktere, eine Bildsprache und Metaphorik von einem anderen Stern, hintergründig bis in den letzten menschlichen Abgrund, detailliert; außerdem gespickt mit Fachwissen, vor allem juristischem. Lesenswert genauso wie alles andere, was die Dame veröffentlicht.
Pervers gut, unbedingt lesenswert.


Ich hab nicht so viel gelesen in letzter Zeit, schlechtes kann ich auch nicht empfehlen, weil ich in letzter Zeit nichts schlechtes gelesen habe (mein Gott, die Wortwiederholungen. Zum Glück bin ich kein pedantischer Deutschlehrer, sondern nur pedantischer Lektor, da kann ich sowas auf den Autor schieben). Ich belasse es also bei diesen zwei und schließe mit der üblichen Sammlung.

Grundsätzliche Leseempfehlungen: Terry Pratchett: Die Scheibenweltromane (Beste satirische Fantasy seit immer bis in alle Ewigkeit), Jean-Christophe Rufin: Globalia (wie beschreibt ich das in wenigen Worten...einer dieser Utopia-Romane, interessante Gedankengänge, alles sehr cool verstrickt), Walter Moers: Der Schrecksenmeister (Wundervoll. Aus der Zamonien-Reihe), Michael Ende: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer (Muss ich auch mal wieder lesen)

Musikrezensionen I - Kooks, Coldplay, Peter Fox

kurzrezensionen auf kollegmuffel


The Kooks - Inside In Inside Out
Mein erstes Indie-Album. Was soll ich groß sagen? Taugt. Gute Partylieder zum Abdäncen, einige wenige ruhige Stücke; macht Spaß.
Anspieltipps: Seaside, See The World

Coldplay - leftrightleftrightleft
Andere Liga, anderes Ergebnis: Das kostenlose Live-Album hat mich so hinterrücks vom Sessel gehauen, dass ich mir am liebsten alle Aufnahmen dieser Ausnahmeband in meine Sammlung einverleiben möchte, allein das Geld dazu fehlt. Unglaubliche Gefühle, unglaubliche Stimmung und die Songs klingen live noch dreimal besser als sonst, nicht zuletzt aufgrund der geschätzten 50.000 Fans, die mitsingen. Weckt in mir den Wunsch, einmal auf Rock im Park aufzutreten. Soundqualität ist, wie es sich für Livealben heutzutage gehört, ausgezeichnet und außerdem:
Kostenloser Download hier: http://lrlrl.coldplay.com/leftright.html
Anspieltipps: Viva La Vida, Fix You

Peter Fox - Stadtaffe
Äußerst partytauglich, dürfte inzwischen auch schon jeder gemerkt haben, der nicht den ganzen Tag Black Metal hört. Die "Beats", die größtenteils von Orchester und vier tollwütigen Trommlern erzeugt werden, sind Geschmackssache, unverhofft und oft - mir schmecken sie, drum macht mir das ganze Album auch ziemlich viel Spaß.
Anspieltipps: Schwarz zu Blau, Haus am See


Grundsätzliche Hörvorschläge: ASP - Requiembryo (Gothic Novel Rock, vor allem lyrisch hochwertig), PeterLicht - Lieder vom Ende des Kapitalismus (Nachdenklich stimmende, skurrile Texte) Enter Shikari - Take To The Skies (Atari Metal ins Gsicht)

Filmrezensionen I - mit Clint, Brad und Jim

kurzrezensionen auf kollegmuffel


Herzlich Willkommen zu einem neuen Format auf dieser Plattform: Kurzrezensionen auf kollegmuffel. Fraaaanz (und hoffentlich auch Erik) rezensiert hier in wenigen, mundfaulen Worten Medien, die ihm eventuell gefallen haben - ob das der Fall war, erkennt man dann beim Lesen. Auf den Seziertisch kommen Bücher, CDs/Platten und Filme mit der Voraussetzung, dass Franz (und hoffentlich Erik) Geld dafür ausgegeben hat, die Bücher und CDs also gekauft und die Filme im Kino bzw. auf DVD gesehen hat.
Kurz bedeutet hier noch kurz. Ich zähl die Sätze nicht, aber mehr als 10 pro Kritik solltens nicht werden. Für alles andere bin ich zu faul.
Viel Spaß.


Gran Torino (mit Clint Eastwood)
Guter Film, der einen zum Nachdenken über Integrationsprobleme bringt (vor allem Deutsche, weil sie mal sehen, dass die Sache mit den Türken in Amerika ähnlich, nur mit anderen Darstellern funktioniert; und vor allem, weil der Hauptdarsteller selbst Pole ist. In etwa so, wie wenn bei uns die Gork sich über den Taifun aufregt).
Ob Clint Eastwood lang gebraucht hat, um die Rolle zu spielen, ist eine andere Frage - ich kann mich nicht wirklich erinnern, ob er mehr als einen Gesichtsausdruck gebraucht hat.

Der seltsame Fall des Benjamin Button (mit Brad Pitt)
Ziemlich cooler Film. Einfach wegen der guten Umsetzung der schon länger bekannten Idee, was wohl wäre, wenn man alt geboren und jung sterben würde.
Mit schönen Szenen, ein bisschen was von allem (Liebe, Krieg, Kindheit, Generationenkonflikte, bestimmt auch Rassismus, aber da bin ich mir nicht mehr sicher), und einem Puff.

Vergiss mein nicht! (mit Jim Carrey und Kate Winslet sowie ein bisschen Spiderwoman und Frodo)
Bester Film seit langem für mich. Jim Carrey in einer ernsten Rolle, schon zum zweiten Mal (in 23 wars das erste Mal, soweit ich weiß). Wahnsinn. Mimik bei dem Kerl ja sowieso 1A, Umsetzung der luziden Träume auch einwandfrei, schöne Bilder, schöne Geschichte und völlig wahnwitzige Idee von wegen einzelne Personen aus dem Gedächtnis löschen lassen. Kate Winslet außerdem fast auf Nat-Portman-Niveau, was Wirkung, Aussehen und Spieltechnik betrifft.
Eliah Wood macht mir außerdem mit jedem Film mehr Angst. Bei Sin City war er ja sowieso völlig durchgedreht, aber in der Rolle hier wirkt er immer noch beängstigend: Ich glaube, das ist der Mix aus nem Meter Körpergröße und verrückten Augen.


Grundsätzliche Anschautipps: Lost Highway (unter Alkohol- oder Drogeneinfluss nicht zu empfehlen, auch so schon völlig abstrus), Das Experiment und Lammbock (beide mit Moritz), Drei Männer im Schnee (von Kästner), Indien und Der Knochenmann (Hader! Verdammte österreichische Kabarettszene!).

Rückmeldung

Tag. Hatte gerade einfach das Verlangen, mal wieder was zu schreiben. Gibt keine großartigen Neuigkeiten, außer vielleicht, dass ich jetzt Abiturient bin, optimistischer noch dazu, mit Lebensabsichten in Richtung Studium "political and social studies" (sie haben schon Recht in Würzburg: Das klingt einfach unglaublich viel interessanter und ansprechender als "Politik- und Sozialstudien". Ansonsten würde ich auch gar nicht in Würzburg, sondern möglicherweise in Kleingeschaidt studieren), weil mich das ja faszin- und interessiert.
Texte in Klammern sind eine super Sache, vor allem für die Leserlichkeit des Textes außenrum.
Gedanken werden zu Statements, wenn man sie einfach mit einem Punkt beendet anstatt mit irgendwelchen unnötigen Satzkonstruktionen.

Vom literarischen Anspruch her ist das hier kein besonders attraktiver Post...