Montag, 19. November 2007

Diebspiel mal anders

Darf ich vorstellen: Das Pennergame. Die blödeste und frechste (gleich nach MySchamhaar) Variante der bekannten Diebspiele (bei denen man einen Link im Internet verteilt und Geld/Blut/Schamhaarlänge bekommt, wenn jemand draufklickt), die in ihrem Einfallsreichtum unterscheiden.
Das Monstergame (oder so) stellt beispielsweise einen Konflikt zwischen Wölfen und Vampiren dar, die sich battlen können, aber auch einfach nur Blutsaugen gehen können, dabei gibts ein Schloss aufzubauen und Waffen zu kaufen.

Im Pennergame gehts darum, einem Penner zu nem anständigen Schlafplatz und Geld zu bringen. Man kann in seine Bildung oder seine Sozialkontakte Geld investieren, Bier trinken (wer hätte das gedacht), sich mit anderen Pennern prügeln, Musik machen (--> mehr Kohle) oder seine Haustiere gegeneinander kämpfen lassen.
Wahnsinnige Ideen.

Gleich nochmal klicken, lohnt sich!

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Now playing: Kreator - Violent Revolution
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Donnerstag, 15. November 2007

Willkommen zurück

Er ist wieder da. Ich hatte vermutet, dass er bald ankommen würde, doch mit einem so baldigen Eintreffen hatte ich nicht gerechnet. Er ist früh dran, ja, fast unwillkommen, doch ein so guter Freund kennt bei mir keine verschlossenen Türen. Ich hatte ja in den Zeitungen von seinem Kommen gelesen, er hat den üblichen Aufruhr veranstaltet, wie jedes Jahr...aber man gewöhnt sich ja daran, jeder hat so seine Macken.
Er bringt wie immer Geschenke mit sich, und er hat sich die Landschaft vor meiner Haustür seiner Seele angepasst, alles ist von reinstem Weiß bedeckt, Ruhe tritt fast von selbst ein. Er packt Erinnerungen aus an letztes Jahr und an das davor, Erinnerungen von stiller Zufriedenheit, von wunderschönen Blicken aus dem Fenster. Erinnerungen daran, dass man sich über Kälte freut. Ich gehe mit ihm den Weg von der Schule nach Hause und bin glücklicher als bei 27 Grad im Schatten, obwohl mir kalt ist. Es ist dunkel, und doch leuchtet alles. Der Schnee verziert jedes Auto, die unbefahrene Straße, die Dächer, akzentuiert jede Form...
Wie wird meine Stimmung erst sein, wenn mein Freund sich vollkommen niedergelassen hat, wie jedes Jahr für einige wenige Monate? Ich bin voller Vorfreude.
Willkommen zurück, mein Liebster, mein Winter.

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Now playing: Goethes Erben - Ganz still
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Sonntag, 11. November 2007

$4850.00The Cadaver Calculator - Find out how much your body is worth.

Ich geh dann mal sterben, lasse mich wiederbeleben und kauf mir n neues Drumset.

Montag, 5. November 2007

Historische Langeweile

Man kennt das, als aktives Nachtschattengewächs: Müdigkeit solch perverser Ausmaße, dass selbst interessanter (ha, ha) Unterricht in Schüben des Sekundenschlafs untergeht. Auch mit großer Mühe lassen sich die Augen nicht mehr offen halten, Knaller wie Geschichte, Deutsch oder englische Monologe kommen dem Ruhebedürfnis auch noch entgegen. Die den Kopf stützenden Arme rutschen am Tisch ab, der Kopf nickt nach unten, manchmal wird auch der Lehrer in Form mündlicher Sechsen oder Hin- bis Verweisen aufmerksam. Man kennt das.
Heute aber scheint es anders zu sein. Der Unterricht meines aktuellen Lehrers in der Historienkunde glänzt stumpf durch solch brillante Eintönigkeit, dass mir sogar zum Schlafen zu langweilig ist. Zur Ablenkung schreibe ich freiwillig Hefteinträge mit, fange aus Versehen Diskussionen mit dem Lehrer an, die zu nichts führen, pen-spinne, versuche, Liedtexte zu schreiben, greife zum letzten Mittel, dem analogen Bloggen, nachdem der Gang zum, den Unterricht symbolisierenden, Pissoir ernüchternd war: Vor der Tür des Klassenzimmers spielen die üblichen Darsteller. Drei Pali-Schal-tragende Damen inszenieren pubertäre Dramen ("Wir sind unzertrennlich", endet oft so, dass die Unzertrennlichen sich gegenseitig anzicken), in einer Ecke im Klo blättert ein sehr emotionaler Mensch im Fachmagazin "Cutting Today" durch die aktuellen Nassrasiererklingentests, die Dünnen jagen den Dicken. Auch das kennt man nämlich alles und dementsprechend fasziniert es nicht genug, um vom Unterricht abzulenken. Dort sitze ich also weiterhin und blogge. Über den ganz normalen Zustand einer solchen Stunde. Hinter mir kaum versteckte Emotionen ("Ach FUCK, Pfosten verdammt") beim Fußballspielen auf der Playstation Portable, dank BlueTooth über zwei Bankreihen hinweg. Vor mir revoltiert Bayern im Jahr 1848, was anscheinend nicht sehr spannend war, mein Lehrer bleibt nämlich in seiner koma-ähnlichen Stimmung.
Ich blättere, in Gedanken an die bevorstehende Klausur, zwei Seiten zurück im Schreibblock und widme mich, in Hoffnung auf Ablenkung, der neuen Tafelanschrift.

Zu gelangweilt, um zu schlafen.
Müde...

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Now playing: Led Zeppelin - Stairway To Heaven
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Expelliarmus!

SPOILERWARNUNG
Ein Post, den ich in den Ferien am Gardasee verfasst habe, teils ergänzt oder redigiert. Über Harry.

"Aus. Nach etwa 11 Stunden Lesen habe ich den siebten Harry Potter-Band, "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes", zugeschlagen. Ich bin eigentlich sprachlos und werde versuchen, Gefühle, die ich nicht verstehe, niederzuschreiben.
Man sollte meinen, dass ein ein fiktives Thema behandelndes Buch keine Reaktionen hervorrufen kann, die mich so verrückt machen, aber Ausnahmen bestätigen offenbar die Regel.
Viele Bücher haben mich fasziniert, erregt, zum Nachdenken gebracht, doch diese unbeschreiblichen Gefühle habe ich, nur durch Lesen, noch nie erlebt. Ein Kritiker, der die Welt, die von J. K. Rowling erschaffen wurde, als einfallslos oder schlecht geschrieben bezeichnet, verfügt, meiner Meinung nach, offensichtlich nicht über Fantasie. Rowling hat es mit normalen Schreibmitteln und einem anfangs harmlosen Zaubermärchen geschafft, mich vollends zu benebeln. Dieses Miterleben, Mitleiden, Mitlieben mit den Charakteren habe ich so überwältigend noch nie erlebt. Ich war, als Beispiel, sehr glücklich, als Walter Moers' Blaubär endlich inmitten seiner Artgenossen und mit seiner Liebe leben durfte. Aber solche Fassungslosigkeit wie beim Tod Freds, solches Mitfiebern wie bei der Flucht zum Fuchsbau, solches Glück, wenn Harry, Ron und hermine wieder ein Stück weiter in ihrer Suche und ihrem Kampf waren und zuletzt solche Erleichterung, Ruhe und unglaubliche Freude, als endlich, nach siebenmaligem Hoffen, die Geschichte gut ausgeht und die Protagonisten frei und glücklich leben dürfen, solche Gefühle hat kein Autor bisher in mir wecken können.
Sollte ich diesen Roman ernsthaft rezensieren müssen, hätte ich ernsthafte Schwierigkeiten, Schwachpunkte aufzudecken. Gut, Dumbledores teils sehr verworrene Theorien verursachen hin und wieder Kopfschmerzen, Harrys Wiederauferstehung könnte man als Überschreitung der Grenzen des Möglichen bezeichnen. Aber das alles fügt dem Roman nur noch mehr dieser undurchdringlichen Magie hinzu und hilft bei der Erschaffung eines solch grandiosen, fiktiven Universums, dass die liebgewonnenen Welten aus Star Wars und Star Gate, der Fantasiekontinent Zamonien nahezu links liegengelassen werden.
Ich bin begeistert und weiß eigentlich nicht, was ich noch sagen sollte, außer Joanne K. Rowling zu danken. Von meiner Seite sollte alles über die Magie der Zauberei gesagt sein."

Ich war auch einen Tag später emotional noch vollkommen im Eimer. Der ganze Text wirkt, denke ich, etwas übereuphorisch und einseitig, aber ich habe ihn geschrieben, als ich wirklich erst wenige Minuten davor mit dem Lesen fertig war. Er sollte also meine Gefühle nachvollziehen lassen können.

Tokio Hotel bei den Ema's.
Auf die Gefahr hin, dass ich Kommentare bekomme: Ich bin positiv überrascht von diesem Video. Das Lied an sich fand ich ja bisher scheiße, und es ist nicht wirklich besser geworden (die Gitarre geht sowas von auf die Nerven...). Aber der englische Text, die Tatsache, dass Bill plötzlich doch ne tiefere Stimme hat und der Drummer, der trotz Wassermassen auf seinem Drumset noch die Sau rauslässt, waren nicht schlecht. Anständige Riffs, normales, nicht dem Mainstream angepasstes, Aussehen und man könnte es sich öfter anhören.
Zerreißt mich.

(via popkulturjunkie.de)


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Now playing: Subway to Sally - Veitstanz
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