kurzrezensionen auf kollegmuffel
Erich Kästner: Gedichte
Richtig guter Gedichtband, der einen ausgezeichneten Überblick auf die verschiedenen Stilausprägungen Kästners gibt. Alles dabei - die regimekritischen Gedichte ab, nunja, 1925 (er hat recht früh begriffen, was da los war), die Epigramme, sozialkritisches für jede Jahreszeit, anwendbar immer, egal in welchem Jahrhundert, Gedanken über jede Lebenslage. Ironisch, zynisch, witzig, traurig, bissig, melancholisch, hintergründig, selbstreflektierend und -kritisierend.
Eine Art Whiskeytasting, nur mit mehr Kästner und weniger Suff, aber genauso viel Erleuchtung.
Juli Zeh: Spieltrieb
Unglaublich abgefuckte, intelligente Charaktere, eine Bildsprache und Metaphorik von einem anderen Stern, hintergründig bis in den letzten menschlichen Abgrund, detailliert; außerdem gespickt mit Fachwissen, vor allem juristischem. Lesenswert genauso wie alles andere, was die Dame veröffentlicht.
Pervers gut, unbedingt lesenswert.
Ich hab nicht so viel gelesen in letzter Zeit, schlechtes kann ich auch nicht empfehlen, weil ich in letzter Zeit nichts schlechtes gelesen habe (mein Gott, die Wortwiederholungen. Zum Glück bin ich kein pedantischer Deutschlehrer, sondern nur pedantischer Lektor, da kann ich sowas auf den Autor schieben). Ich belasse es also bei diesen zwei und schließe mit der üblichen Sammlung.
Grundsätzliche Leseempfehlungen: Terry Pratchett: Die Scheibenweltromane (Beste satirische Fantasy seit immer bis in alle Ewigkeit), Jean-Christophe Rufin: Globalia (wie beschreibt ich das in wenigen Worten...einer dieser Utopia-Romane, interessante Gedankengänge, alles sehr cool verstrickt), Walter Moers: Der Schrecksenmeister (Wundervoll. Aus der Zamonien-Reihe), Michael Ende: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer (Muss ich auch mal wieder lesen)
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