Heute in der Zeitung gelesen, zum Thema Patientenversorgung in Israel und Palästina, als Kommentar dazu, dass genannter Dr. Lobel auch Palästinenser behandelt und zwischen den Ärzten der zwei rivalisierenden Länder regelmäßiger Meinungsaustausch stattfindet:
"Es mag völlig absurd erscheinen, aber wir haben das Privileg, Ärzte zu sein", sagt Lobel. "Unsere Medizinerethik unterscheidet nicht zwischen Patienten. Wir behandeln, wer auch immer behandelt werden muss."
NN, 6.1.09
Absurd mag das erscheinen, meint Herr Lobel. Meiner Meinung nach lebt dieser Mensch zu lange, so wie alle Menschen in dieser Region, in einem (potentiellen) Kriegsgebiet. Wobei, daran liegts wahrscheinlich nicht...das ist ja bei einem Großteil der Weltbevölkerung der Fall, mit einem solch verschränkten Feindbild zu denken.
Man braucht keine Medizinerethik, um nicht zwischen Patienten unterscheiden zu müssen. Man braucht dazu eine allgemeine Ethik; die Medizinerethik sollte eher vor Augen führen, wie es allgemein auch gut gehen könnte: Alle Menschen sind gleich! Es ist vollkommen absurd, dass erst durch die Medizinerethik ein Mensch zwei andere Menschen gleich behandelt, während er davor durch politische Hintergründe motiviert diese zwei Menschen unterschiedlich gewertet hat! Warum wird mit der "Nächstenliebe", die in allen großen (und bestimmt auch in den kleinen) Religionen propagiert wird und in Form des Gesetzes über die Unantastbarkeit der Menschenwürde in allen Verfassungen steht, an der Länder-/Kulturengrenze halt gemacht? Ihr seid alle gleich! Wir sind alle gleich! Warum merken nicht einmal die Ärzte, dass es auch ohne Köpfe einschlagen funktionieren kann, wenn man sich diesen Fakt mal durch den Kopf gehen lässt?
Verdammt!
1 Kommentar:
über den Text will ich noch mal mit der reden :P
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