Dienstag, 1. September 2009

Kommentar zu Kommentaren

Das tolle an Kommentaren, also nicht diese Kommentare-unter-Blogeinträgen, sondern diese Blogeinträge selbst, die journalistische Form des Kommentars, das tolle daran ist ja, dass sie, gerade der zuletzt veröffentlichte, immer angreifbar sind, weil sie nur einen kleinen Teil einer großen Meinung wiedergeben (außer man ist richtig gut, aber das bin ich noch lange nicht). Ich finde ja selbst schon wieder die Punkte, die man sofort angreifen könnte... dieser polemische Schlusssatz mit der CDU zum Beispiel, in einem Blog mit Lesern würde der sofort einen Kommentar bekommen (ich geh jetzt nicht näher drauf ein, was der Inhalt sein könnte - am Schluss nehm ich einem potentiellen Kommentator seine Chance zum Kommentar), der ganze polemische Teil mit den Wilden, was soll das überhaupt? Gibt ja gewisse Definitionen, hach, und dann mein Gutmenschentum im Großen und Ganzen.
Und das ist nicht nur ironisch betrachtet toll, sondern wirklich, weil nur so kann ja Diskussion entstehen. Meine Güte, wenn ich nur unangreifbares Zeug veröffentlichen würde, das wenigstens in sich schlüssig und hieb-und stichfest wäre! Ich würde, wenn überhaupt, nur noch lobende und dumme Kommentare, aber keine kritischen mehr bekommen und mich jeglichem Meinungsaustausch verweigern. Diese zwei Posts hier wurden ja gestartet durch einen Kommentar zu einem Kommentar zu einem Kommentar zu einem Kommentar zu einem Video, da sieht mans ja schon. Außerdem, verdammt, jeder steht doch auf Kommentare unter seinen Posts! Irgendeine Meinung liest man immer noch lieber als gar keine Meinung!

Vielleicht schreib ich mal meine ganze Meinung hieb-und stichfest in ein Buch mit vielen Seiten (und auch Bildern, dann schaut vielleicht auch Kai Diekmann rein), dann können alle begeistert sein von mir oder sich drüber aufregen, was ich für ein Idiot bin mit meiner ganzen tollen Meinung, aber wenigstens gibts dann keine Diskussion mehr, dass ich ja unschlüssige Texte (geht das überhaupt, unschlüssige Texte? Germanistisch betrachtet?) raushau.
Naja, bisher gibt es die Diskussion noch gar nicht, also greift dieser Kommentar zum Kommentar zum... ich erspars euch, er greift vor. Darf er ja auch, ist ja von mir. Eines Tages werdet ihr mich zahlreich kommentieren, und dann werde ich, eines noch späteren Tages, genanntes Buch veröffentlichen, mich nicht mehr in Wiederholungen ergehen und genannte Diskussionen unmöglich machen.
Oh Gott, das strotzt ja schon wieder nur so vor Blödsinn! Herrlich.

Schlafense gut, meine Damen und Herren, ich geh was lesen. Irgendwas mit Meinung, damit ich was lerne, indem ich mental kommentiere und mir die Diskussion lebhaft vorstelle.
Mit unheimlich vielen Gnomen.

30.

Keine Kommentare: